Die Lebensgemeinschaft verdoppelt sich

Tabea Dämlow

Hallo mal wieder, ich bin eine von denen, die zur Zeit gerne der Lebensgemeinschaft beitreten möchten.
Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an meine Vorstellung im letzten Jahr, wo ich darüber schrieb, wie Gott mich leitete, aus England wieder nach Deutschland zu kommen. Inzwischen habe ich hier im BRUNNEN ein neues Zuhause gefunden, das ich gerne nicht gleich wieder verlassen möchte.
Es war schon seit meiner Jugend ein Traum, an einem Ort, an den Menschen für Freizeiten/ Auftanken kommen, zu wohnen und selber nicht immer wieder zu kommen und gehen.
Ich hatte die Möglichkeit, schon sehr jung viel von Gott und geistlichem Leben lernen zu dürfen und wollte dann im Älterwerden gerne anderen Menschen dieselben Möglichkeiten geben. Daher studierte ich im CVJM Kolleg und war stets in meiner jeweiligen Gemeinde tätig.
Nun würde ich sehr gerne meinem Wunsch nachgehen und das tun, was ich schon immer auf dem Herzen habe: An einer Stelle wohnen und arbeiten, wo ich Teil sein kann, Menschen die Möglichkeit zu geben, Gott besser kennen zu lernen, im Glauben und der Beziehung zu Ihm zu wachsen und so vieles mehr. 
Es ist ein Segen, wenn man zu einer christlichen Gemeinschaft gehören kann, die gemeinsam einen Ort schafft, an den Menschen kommen können, um Gott zu begegnen, Ruhe zu finden und neue Kraft für den Alltag zu schöpfen. 
So gehe ich auf meinen Weg mit Gott vorwärts im Platzfinden, Weiterwachsen und Ihm-dienen mit den Gaben, die Er mir anvertraut hat, um zusammen mit anderen Menschen, die ein ähnliches Verlangen haben, Gott und den Menschen zu dienen.
Bis zum nächsten Mal im BRUNNEN!
 

Familie Meier

Wir sind Jenny und Johannes Meier mit unseren beiden Söhnen Rouwen (4) und Arne (2) und wir sind seit 01.03.2024 Teil des BRUNNEN.
„Wie haben wir eigentlich bisher Entscheidungen getroffen?“ Diese Frage haben wir uns irgendwann im vergangenen Jahr gestellt bezüglich der Fragen: „Wollen wir wirklich so eine große Veränderung wagen? Sind das unsere Ideen, oder ist das Gottes Idee?“
Jennys Elternzeit lief Anfang 2024 aus. Vorher hatte sie Soziale Arbeit studiert und als Erzieherin im Kindergarten „Saatkorn“ in Hohndorf gearbeitet. Für sie war klar, dass sie gerne wieder in Teilzeit anfangen will zu arbeiten. Nun ist das mit zwei Kindern und einem Mann, der in seinem Job als Konstrukteur im Werkzeugbau straff gefordert ist, gar keine so leicht zu klärende Sache.
Wir beteten dafür, dass sich eine Möglichkeit auftut. Jenny führte ein Gespräch mit einer Bekannten, die sie darauf aufmerksam machte, dass der BRUNNEN Leute sucht. Den BRUNNEN kannten wir über verschiedene Kontakte und Begegnungen (z.B. Rüstzeiten von Jenny als Jugendliche, Ehe-Vorbereitungskurs, Leiter-Trainingsteam und eine persönliche Stille von Johannes). Genau einen Tag später lief Jenny in unserer alten Heimat Zwönitz an dem bei uns sogenannten „Traktate-Kasten“ einer Familie vorbei. Dort sind verschiedene Stellenangebote des BRUNNEN drin! Jenny  nahm sie mit heim und meinte: „Guck mal, dort könnten wir sogar zusammen arbeiten“. Und so starteten wir die Kontaktaufnahme und Gespräche mit der Lebensgemeinschaft. Ja, aber am Ende steht: Man muss sich entscheiden. Das war für uns, besonders für Johannes, ein langer Prozess des Nachdenkens, Betens, Abwägens und Pro-/Contra-Listen. Es hat einiges gezeigt:  Wie groß ist unsere Bereitschaft loszulassen? Wie wollen wir unsere Entscheidung treffen? Wie kommen wir zu einem Ergebnis? Es war nicht leicht.
Wir sind dennoch erleichtert, uns entschieden zu haben und sind nun gespannt, was Gott daraus macht. Rückblickend können wir schon jetzt sagen, dass es wie eine offene Tür, ein Angebot war.

Tabea Berger


Mit ganzem Herzen
Ursprünglich hatte ich gedacht, dass ich nur ein paar wenige Monate im BRUNNEN bleiben würde, um mich neu zu sortieren. Als im letzten Sommer die Anfrage kam, ob ich mir vorstellen könnte, in die Lebensgemeinschaft einzusteigen, war mein erster Impuls: Ich liebe den BRUNNEN und seine dreifache Berufung, aber längerfristig hier zu bleiben, kann ich mir nicht vorstellen, da ich mich zur Zerbrochenheit der Welt gerufen fühle.
Als ich dann Gott die Frage stellte, wie lange mein Platz hier ist, machte er mir klar, dass er nicht nur an ein paar Monate denkt, sondern an ein paar Jahre. Er erinnerte mich an ein Gebet von John Wesley (siehe S. 31), welches ich schon oft gebetet hatte. Mein Fokus lag dabei immer mehr auf der Aktion – zu jeder Zeit bereit sein, an den Ort zu gehen, wohin Gott mich ruft und den Dienst tun, den er mir übertragen möchte. Doch in diesem Gebet habe ich Gott auch mein Ja gegeben, dass er mich „für sich beiseitestellen“ darf (bzw. in einen weniger nach außen gerichteten Dienst). Auf unterschiedlichen Wegen sprach er zu meinem Herzen und so entschied ich, seiner sanften Führung zu vertrauen und zu bleiben (auch wenn ich erstmal nur ein sicheres Ja bis Sommer 2025 habe). 
Ich liebe es, Leben mit anderen Nachfolgern zu teilen und miteinander im Königreich Gottes platziert zu sein. Seit meinem FSJ im BRUNNEN (2015/2016) war ich fasziniert vom verbindlichen gemeinsamen Leben. Fast immer, wenn ich bisher irgendwo hingegangen bin, bin ich mit meinem ganzen Herzen gegangen und investiere mich als ganze Person. Daher ist es für mich ein logischer Schritt, auch ganz im BRUNNEN zu sein, indem ich der Lebensgemeinschaft beitrete.

Hingabegebet nach John Wesley

Ich gehöre nicht mehr mir,
sondern dir.

Stelle mich,
wohin du willst.

Geselle mich,
zu wem du willst.

Lass mich wirken,
lass mich dulden.

Gebrauche mich für dich
oder stelle mich für dich beiseite.

Erhöhe mich für dich,
erniedrige mich für dich.

Lass mich erfüllt sein,
lass mich leer sein.

Lass mich alles haben,
lass mich nichts haben.

In freier Entscheidung und von ganzem Herzen
überlasse ich alles deinem Willen und Wohlgefallen.

Herrlicher und erhabener Gott,
Vater, Sohn und Heiliger Geist:

Du bist mein und ich bin dein.
So soll es sein.

Bestätige im Himmel den Bund,
den ich jetzt auf Erden erneuert habe.

Amen.