Familie Meier nach einem Jahr Leben im BRUNNEN

GEMEINSCHAFT ER.lebt

Die Zeit vergeht wie im Flug! Wie geht es euch nach einem guten Jahr Mitleben im BRUNNEN?

Jenny: „Gut, wir haben uns gut eingelebt und einen Einblick in das BRUNNEN-Leben erhalten. Ich erlebe den Integrationsprozess als sehr sinnvoll für uns. Wir sind nicht gleich überall dabei gewesen und konnten Schritt für Schritt in die Lebensgemeinschaft hineinwachsen.“

Johannes: „Der veränderte Alltag ist schön und gleichzeitig immer noch ungewohnt. Es greift viel ineinander, was privat, Arbeit, Ehrenamt - Pflicht und Freiwilligkeit - ist und das fühlt sich zu gleichen Teilen richtig und herausfordernd an.“

Jetzt lebt ihr in Gemeinschaft. Ist das so, wie ihr es erwartet habt? 

Jenny: „Ja und nein. Natürlich haben wir am Anfang schon gewusst, worauf wir uns einlassen, aber es am eigenen Leib zu erfahren, ist etwas ganz anderes. Es ist neu für mich, miteinander zu leben, zu arbeiten und zu glauben. Die Menschen, die mir auf Arbeit begegnen, sind auch im Hausflur zu treffen, beim Spazierengehen oder bei gemeinsamen Gottesdiensten. Der BRUNNEN nimmt so schnell viel Raum im Leben ein. Es ist auch eine ganz schöne Charakterschule für mich. Immer wieder tauchen persönliche Themen auf, wie Grenzen setzen, Umgang mit Kritik oder zu mir und meinen Werten zu stehen, auch wenn ich dabei unharmonische Momente aushalten muss. Mich beeindrucken besonders die Verbindlichkeit und Verlässlichkeit in der Gemeinschaft. Ich merke, ich kann mich auf die Menschen hier verlassen. Auch wenn es Konflikte gibt, bleibt man zusammen und versucht, wieder zueinander zu finden. Ich werde so angenommen, wie ich bin. Das alles hat etwas Besonderes, etwas Heilsames für mich, auch der nächste Punkt. Es gibt eine Basis, die trägt - unseren Glauben an Jesus. Wenn wir Dienstagmorgen gemeinsam das Abendmahl feiern, dann wird es jedes Mal deutlich: Keiner von uns ist perfekt. Wir alle brauchen Jesus, seine Gnade und Vergebung. Das verbindet uns, tröstet mich und hilft mir meinen Platz in der Gemeinschaft zu finden.“

Johannes: „Im Großen und Ganzen: ja. Darüber habe ich im Vorfeld auch gut nachgedacht. Es ist wie überall, wo man Dinge mit „Leuten teilt“. Das gibt es ja auch im Kontext von Familie, Freunde, Gemeinde, Hauskreis, Verein und an was immer man denken mag. Prinzipiell muss ich für mich lernen, Dinge offener anzusprechen und auch vor Konflikten in gesundem Maß keine Scheu zu haben. Vorteil ist dabei schon, dass das auch so gewünscht ist und alle für sich schauen, dass sie miteinander und aneinander wachsen können.“

Was macht das Leben in einer Gemeinschaft mit einer Familie? 

Jenny: „Es erfordert viel Flexibilität und gute Absprachen für uns als Ehepaar. Wir sind sehr darauf angewiesen unseren Tag gut miteinander abzusprechen. Neben familiären Dingen kommen einfach noch viele andere Themen und Termine von außen dazu. In stressigen Zeiten kann man da schon mal sehr herausgefordert sein und es bleiben Dinge auf der Strecke. Wir profitieren natürlich auch sehr vom gemeinsamen Leben, z.B. wenn wir mal ein paar Tage weg sind und jemand anderes die Tiere versorgt oder man mal jemanden zum Reden braucht. Auch die Kinder freuen sich über die anderen Kinder im Haus und laden sie gern zum Spielen ein.“

Johannes: „Ich glaube, so organisiert waren wir noch nie, bzw. mussten noch nie im Vorfeld so viele Wochenenden und sonstige Zeiten mit einplanen - teilweise schon für 2026. Da merkt man wieder, das „Leben teilen“ wird ganz rigoros praktisch – wir teilen unseren Kalender. Auch als Ehepaar und Familie umso mehr. Wer hat die Kinder, wenn der andere „noch mal eben“ etwas im BRUNNEN erledigt? Wann wäre das gut oder doch besser morgen? Es bedarf viel mehr Vorausschau, als es vorher der Fall war. Als Familie denkst du halt ganz anders über manche Gemeinschaftszeit, bzw. haben wir da nicht so viel Freiheit und für alles Kapazität. Generell empfinde ich es als positiv, dass wir zwei Familien mit Kindern innerhalb der Gemeinschaft sind. Da haben wir und die Kinder ein gegenüber, das ähnliche Dinge bewegt und man kann sich austauschen, ermutigen und auch manchmal gemeinsam „rumningeln“, wie man im Erzgebirge sagt. Ansonsten denke ich, dass unsere Kinder im letzten Jahr viel, offener und mutiger im Umgang mit unbekannten Menschen geworden sind. 

Vielen Dank für die Einblicke! Es ist total schön, dass ihr da seid! Wir freuen uns auf hoffentlich noch viel gemeinsame Zeit mit euch!