Leiten lernen bei Jesus
Wenn es stimmt, dass Gemeinde zuerst die Menschen und ihre gemeinsame Nachfolge sind und nicht Programme oder Institutionen – so bekam man in Meerane dafür ein gutes Bild. Obwohl der von Vielen erwartete Hauptreferent Swen Schönheit krankheitsbedingt absagen musste, kamen über 80 Leitende und Mitarbeitende aus verschiedensten Gemeinden zusammen. Besonders schön war das generationenübergreifende Miteinander. Erfahrene und gestandene Leiter mit ganz jungen Leuten, die nach einer bevollmächtigten Kirche mit Profil suchen und fragen.
Wieviel Gutes und Kraftvolles bereits in den eigenen Reihen vorhanden ist, haben die durchweg guten, „formatbildenden“ Referate gezeigt, die nun inhaltlich durch eigene Leute besetzt wurden.
Dabei hat sich ein ergänzendes Bild von Innen- und Außenseite ergeben: Menschen haben mit ihren Entscheidungen Kirche geprägt – und das konnte gute oder auch fatale Folgen haben. Prägungen wiederum hindern und dämpfen oft Aufbrüche. Andererseits können Mitarbeiter mit Format aus dem Kreislauf von Entmündigung und destruktivem Miteinander sehr wohl herauskommen, in dem sie Zuversicht durch die Kraft des Geistes gewinnen, Neues hoffnungsvoll gewagt wird und Jesus das eigene Profil formen und erneuern darf. Frustrationen auf dem Weg müssen ausgesprochen aber dann überwunden werden. Das hat mit Versöhnung zu tun, aber auch mit erwartungsvollem Gebet. Und mit verbindlicher Weggemeinschaft, dem Blick über den Zaun und der gegenseitigen Ermutigung und Herausforderung.
Das wurde in Meerane eindrücklich sichtbar: In vielen Gesprächen „am Rande“. Im gegenseitigen Hören und Füreinander beten. Auch hier schön: Junge beten für Ältere – Ältere ermutigen und segnen Jüngere – geistliche Augenhöhe entsteht.
Kraftvoll auch der gemeinsame Abend mit dem Heiligen Abendmahl: Miteinander wenden wir uns Christus zu und er beschenkt uns mit sich selbst und miteinander.
Vielen war durchaus bewusst, dass ein langer Weg für unsere Kirche vor uns liegt. Aber die Sehnsucht ihn miteinander, hoffnungsvoll und jesusmäßig geprägt unter die Füße zu nehmen war spürbar.
Die Sehnsucht, aus den Impulsen ganz konkret in die Umsetzung für die Gemeinde „vor Ort“ zu kommen, war deutlich spürbar und bleibt als Herausforderung bestehen. Es bleibt spannend, wie Jesus aus diesen Impulsen und Eindrücken Bewegung macht und in Bewegung bringt!
"Leitende, deren Selbst geschwächt ist, sind gefährdet. Sie gefährden sich selbst. Und sie gefährden auch die Menschen, die sie führen." (R. Kutsche in seinem Seminar "Sich selber leiten")
"Wo es keine Einheit unter Christen gibt, da gibt es auch kein vertrauenswürdiges gemeinsames Hören auf Gott." (nach L. Payne)