Liebe Ehemalige, liebe Freunde & Jahresteam-Interessierte,
als der Mai – und damit der JT- Newsletter – näher rückte, dachte ich schon: „Na, toll – ich soll wieder einen Newsletter über etwas schreiben, was es nicht gibt… Ich will nicht mehr!“
ABER - ein ganz großes ABER – dieses Jahr ist es anders, obwohl das BRUNNEN-Jahr 2023/24 genauso begann, wie das zuvor.
Zum zweiten Mal unfreiwillig ohne Jahresteam. Die beiden Bewerbungen, die im Mai `23 noch offen waren, hatten sich dann schnell zerschlagen und es folgten keine weiteren. Wieder ein Jahr ohne Team – man gewöhnt sich dran. Das Leben geht auch so und füllt sich.
Wir entschieden uns im letzten Herbst, den Weg mit dem Verein „Kinderhilfe Westafrika“ zu gehen und zwei junge Freiwillige aus Afrika aufzunehmen.
Aufgrund bürokratischer Herausforderungen zog es sich bis März hin, bis Prunellia, genannt Nelli, aus Benin zu uns kam.
Nelli, die auf dem Bild gerade geburtstäglich gefeiert wird, lebt gemeinsam mit Tabea Berger auf der Jahresteam- Etage. Dort gibt es seit letztem Sommer eine Küche im ehemaligen Einzelzimmer, so dass jetzt selbst gekocht werden kann – auch afrikanisch. Wir sind sehr froh, dass sie hier ist und sich nun schon gut eingelebt und eingearbeitet hat. Eine Herausforderung bleibt, dass sie allein hier bei uns ist, da die zweite Bewerberin leider kein Visum bekommen hat.
Im Herbst wurde dann unser Film fertig und wir sind sehr stolz, dass er, wie wir finden, so schön geworden ist. Wer noch nicht reingeschaut hat, hier der Link. Wir sind Anna, Elli und Luis unheimlich dankbar, dass sie sich die zwei Tage Zeit genommen haben, um mit uns zu drehen. Insgesamt war es eine tolle Erfahrung einen Film zu drehen. Wir ahnten schon immer, dass so ein Film viel Arbeit ist, aber wie umfassend es ist, können wir jetzt noch viel besser verstehen.
Teilt den Film gerne über alle eure Kanäle. Wir erleben, dass er auch für junge Leute ansprechend ist und einfach wirklich gut zusammenfasst, was Jahresteam ist. Außerdem laden wir euch auf unsre Instagram- Seite ein – Tabea Berger und Susanne betreuen unseren Kanal und wir freuen uns alle über jeden Follower.
Nun aber zum ABER. Voller Freude und Erleichterung und Dankbarkeit darf ich endlich schreiben: Es ist Mitte Juni und wir haben schon drei Frauen für das 28. Jahresteam fest. Eine weitere kommt im Juni noch zum Kennenlernen.
Wir sind wirklich voller Freude. Danke, für dein Mitgehen, Werben, vom BRUNNEN erzählen. Die meisten finden uns immer noch über Bekannte, die von uns erzählen.
Nun geht die Arbeit erst richtig los – viele Fragen kommen auf uns zu, da sich in zwei Jahren einfach auch viel verändert hat.
Wo wird das neue Team wohnen? Wie gestalten wir die Verpflegung? Die Lösung der gemeinsamen Nutzung der BRUNNEN-Küche durch den Gästebetrieb und das Jahresteam war schon immer eine Herausforderung. Mittlerweile beehrt uns das Gesundheitsamt sehr regelmäßig und wir haben viel mehr Belegungen, so, dass wir da neu denken müssen. Da braucht es noch gute Lösungen, die möglichst vielen Bedürfnissen gerecht werden. Außerdem stehen auch manche „BRUNNEN-Glaubensätze“ zur Debatte – Handy auf der Arbeit, Musikhören während der Arbeit. Den „Alten“ ist klar, nur am Wochenenddienst und zum Großputz ist Musik dabei, aber lässt sich das heute noch vermitteln? Vor allem heutzutage, wo Musik und die ganze Welt immer in der Hosentasche dabei sind.
Ihr merkt, uns wird über den Sommer nicht langweilig – ABER wir wollen ein Jahresteam und werden, da bin ich ganz zuversichtlich, gute Lösungen finden. Das Schöne an jungen Menschen ist ja, sie geben in jedem Falle eine Rückmeldung und wir werden sehen, welche Lösungen lebenstauglich sind.
Nun habe ich in diesem Brief so viel über das ABER geschrieben, dabei beschäftigt es mich gerade sehr, wie eine Welt, eine Sprache mit weniger „aber“ aussehen könnte. Diesen Gedanken will ich euch gern noch mitgeben. Ich habe noch sehr John im Ohr, der im Kommunikationsseminar sagte, „Alles vor dem „Aber“ kannst du vergessen…“. „Aber“ verhindert, dass zwei Inhalte gleichzeitig nebeneinanderstehen. „Aber“ zerstört und negiert alles, was vor ihm gesagt wurde. Wir kennen das alle, zum Beispiel, wenn uns jemand lobt oder etwas Gutes sagt – „Das war wunderbar von dir, ABER…“.
Ich möchte euch, nachdem ich am Anfang ganz bewusst ein großes „Aber“ geschrieben habe, zum UND einladen.
Zum verbindenden UND. Das bewegt mich gerade sehr. Das „UND“ führt dazu, dass zwei Inhalte nebeneinanderstehen bleiben können und unser Gegenüber auch beide erinnern kann. „UND“ verbindet und eröffnet einen Raum für Gleichwertigkeit von Inhalten und Gleichwürdigkeit von Menschen.
Und – so bleibt mir, auch im Namen von Johannes, euch, liebe Ehemalige und Freunde, einen frohen Sommer zu wünschen.
Einen Sommer, der euch Erholung, frohe, verbindende Momente und Begegnungen schenkt – Gott ist mit euch!
Eure Susann, mit lieben Grüßen der ganzen Lebensgemeinschaft
P.S.: Wer ganz spontan noch Lust hat, mal wieder bei der Arbeit laut Musik zu hören und in Gegenden vorzudringen, wo selten einer hinkommt, der sei ganz herzlich dazu eingeladen uns beim Großputz zu helfen! Vom 24. 6. bis 5. 7. 2024 – meldet euch gern bei Johannes (Enable JavaScript to view protected content.).