Stille-Impuls
„Darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.“ Hebr. 4,16 (Luther)
„Lasst uns deshalb mit großer Zuversicht hinzutreten zu Gottes Gnadenthron, sodass wir Barmherzigkeit und seine gnadenvolle Zuwendung empfangen können.
So wird die Hilfe dann gerade zur richtigen Zeit kommen.“ Hebr. 4,16 (Das Buch, Roland Werner)
Bewusst eintreten in diesen Segensstrom. Nimm dir dazu Zeit. Im Folgenden findet sich eine Anleitung dafür. Man kann sie Schritt für Schritt durchgehen, dort verweilen, wo Jesus anspricht, mit ihm ins Gespräch kommen und sich ihm hinhalten.
ICH ZÜNDE EINE KERZE AN
und beginne im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
ICH BETE
Das hilft mir, mich auf Gott hinzuordnen, mich von meiner Tiefe her Jesus Christus und dem Geist zu öffnen und mich seinem liebenden Blick auszusetzen.
Mich loszulassen, Herr, bin ich hier:
aus meiner Verkrampftheit,
mit der ich mich selbst festhalten will
und doch verliere.
Mich niederzulassen, Herr, bin ich hier:
In meine Mitte, in meine Tiefe,
in meinen Grund.
Dorthin, wo ich an dich grenze,
wo mein Leben an dein Leben rührt.
Eins zu werden, Herr, bin ich hier:
Mit dem Boden, mit der Erde,
in der ich wurzeln kann
und die mich trägt: Du.
Neu zu werden, Herr, bin ich hier:
Aus deiner Kraft, aus deiner Liebe,
aus deinem Geist,
mit dem du mich durchflutest
und Leben in Fülle schenkst.
(Alois Albrecht)
IN GOTTES GEGENWART
Merke ich meine Reaktion, wenn ich so bete? Fühle ich mich herausgefordert, getröstet, zornig? Wenn ich mir vorstelle, dass Jesus bei mir steht oder sitzt,
spreche ich meine Gedanken und Gefühle aus, wie bei einem guten Freund.
Dazu nehme ich mir jetzt genügend Zeit.
DIE SEGNENDE HAND
Jesus hat hier als Auferstandener seinen Platz eingenommen. Alpha und Omega säumen ihn. Er hat ein Buch, das Buch des Lebens in der linken Hand, mit der rechten segnet er. Drei Finger – Vater, Sohn und Heiliger Geist. Das ist Gott in Einheit.
So empfangen wir den Segen.
Vollumfänglich.
Den Vatersegen.
Den Segen des Erlösers, des Bruders, des Schmerzenmanns.
Den Segen des Heiliges Geistes.
SEGEN EMPFANGEN
Ich darf auf unterschiedliche Weise Segen empfangen. Ich gehe dem nach, worin ich mich angesprochen weiß. Verweile darin in der Stille, nehme wahr, was von Gott zu mir kommt, habe keine Eile und lasse mir genügen.
Die Segenspforte
Ich betrachte das Bild auf Seite 4.
Ein paar Stufen gehe ich zum Tor, eine große Tür, darüber ist der segnende Christus.
In meiner inneren Vorstellung gehe ich ganz bewusst, langsam durch diese Tür.
Was habe ich alles dabei? Wie heißt mein inneres Gepäck?
Die Tür ist breit. Ich kann mitbringen, was gerade alles zu mir gehört. Auf der Treppe vor der Tür ist auch genügend Platz, das eine oder andere stehen zu lassen.
Ich entscheide mich.
Das Wort aus dem Hebräerbrief ermuntert mich einzutreten: „Lasst uns deshalb mit großer Zuversicht hinzutreten zu Gottes Gnadenthron, sodass wir Barmherzigkeit und seine gnadenvolle Zuwendung empfangen können. So wird die Hilfe dann gerade zur richtigen Zeit kommen.“ (Hebr. 4,16)
Ich trete also mit großer Zuversicht hindurch und trete hin zum Thron der Gnade.
Gnadenvolle Zuwendung erfahren, Barmherzigkeit schmecken, heißt gesegnet werden.
Was mich erwartet erzählt die Christusfigur über mir:
SEGEN DES DREIEINIGEN GOTTES
Segen des Vaters
Er gibt mir Berechtigung zum Leben. Er spricht sein Ja über meiner Existenz aus. Er sagt mir, zu wem ich gehöre: „Du bist meine Tochter, mein Sohn – ich bin dein Vater“. Ich empfange Mut und Freude, denn er ist mein Vater. „Wenn Gott für uns ist, wer kann gegen uns sein?“ (Röm 8, 31f)
Ich bleibe in diesen Zusagen, lasse sie mir ins Herz fallen, nehme sie auf und an. Lese mehrmals betend. Dazu lasse ich mir Zeit.
Segen des Sohnes
Vom Kreuz fließt ein Segensstrom. Er heißt Erlösung. Jesus sagt: „Es ist vollbracht. Die Schuld ist gesühnt. So sehr liebe ich meine Freunde, dass ich mein Leben für sie lasse.
Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.
Ich trage dein Leben mit. Ich kenne es. Ich lasse dich nicht allein. Die Kraft meiner Auferstehung durchdringt dich. Du musst nicht stark sein. Ich bin es in dir. Ich gebe dir Hoffnung.
Dein Leben hier ist nicht alles. Ich erwarte und empfange dich in Gottes Herrlichkeit.
Ich bin dein Heiland, dein dich Heilender, der sich nicht vor deinen Wunden scheut, der sie anschaut und berührt. Mir darfst du dich hinhalten mit allem, was du dabei hast.“
So, wie ich kann, lasse ich mich darauf ein. Ich empfange Segen von Jesus. Dabei sitze ich in offener und erwartender Haltung vor ihm und bin betend nahe an seinem Herzen.
Segen des Heiligen Geistes
Der Heilige Geist begegnet mir tröstend. Er kennt die Situation umfassend und hört zu, wenn ich sie ihm schildere.
Dann begegnet er mir so, dass das Herz zur Ruhe kommen kann. Er beruhigt mich und tröstet, wie eine Mutter tröstet.
Er ist derjenige, der die Führung übernehmen will, dem ich mich anvertrauen kann und der mich mit seinen Augen leitet und so gesegnete Wege gehen kann.
Sein Segen kommt auch darin zum Tragen, dass er mich erinnert und ermahnt. Er zupft die Saiten in meinem Gewissen an, die mich noch einmal innehalten lassen und gibt mir die Möglichkeit, im Sinne Gottes zu handeln. Auch wenn Entscheidungen schon gefallen sind und in die Tat umgesetzt wurden, gibt er die Möglichkeit zur Umkehr. Welch ein Segen.
Er begleitet mich auf meinen Wegen. Ich kann immer mit ihm kommunizieren, in Beziehung treten, in Verbindung sein. So ist er segnend an meiner Seite.
Ich halte ihm die Situationen hin, in denen ich seinen Trost brauche. Ich empfange den Trost, dabei bleibe ich in einer offenen Haltung, nehme betend wahr, was von ihm zu mir kommt. Es ist genügend Zeit. Ich bleibe in seiner Nähe.
Er gibt mir auch das Verständnis für das Wort Gottes. Er schließt auf und erleuchtet die Gedanken, welch ein Segen. Durch dieses Wort, durch diese Worte werden seine Menschen gesegnet und können Segen sein.
Rückblickend danke ich für alle Führungen und alles Ermahnen und sage ihm mit Freude, was er mir bedeutet.
Ich bestätige ihm erneut, dass er die Führung und Leitung in meinem Leben übernehmen kann. Ich erkläre ihm gegenüber dazu meinen Willen und nehme die Freiheit und Weite wahr, in die er mich hineinnimmt. Er stellt meine Füße auf weiten Raum.
ICH BLICKE DANKBAR AUF DIE ZEIT DER STILLE
Das, was ich erlebt habe, formuliere ich mit einem dankbaren Herzen, die Liebe, die Hoffnung, den Trost.
ICH FASSE FÜR MICH ZUSAMMEN
und notiere das Wesentliche. So kann ich gut zurückschauen und an dem bleiben, was Gott für mein Leben wichtig ist. Ich beende bewusst die Stille.
Ich höre auf Youtube das Lied „Der Herr segne dich“.