Wie Worte wirken

Was in unserem Gehirn passiert, wenn wir Segen empfangen

Montag. Ich stehe beim Bäcker und suche mir vier schmackhafte Brötchen und eine Erdbeerschnitte aus. Die Reaktion der Verkäuferin: Ein angespannter Blick und die gebellte Information, dass ich 7,80 € zu zahlen habe.

Donnerstag. Ich stehe beim Bäcker und suche mir vier schmackhafte Brötchen und eine Erdbeerschnitte aus. Die Verkäuferin lächelt mich freundlich an, fragt, ob es sonst noch etwas sein darf, kassiert mich ab und wünscht mir noch einen schönen Tag – ein kleiner Segen?

Meine Gefühlswelt von Montag ist in keinster Weise mit der von Donnerstag zu vergleichen. Die Situation an sich war dieselbe. Die Worte samt nonverbaler Kommunikation waren es nicht. Aber es sind doch nur Worte. Oder nicht?

Worte sind nicht zu unterschätzende Werkzeuge, die weit über die bloße Kommunikation hinausgehen. Sie prägen unser Denken, unsere Emotionen und unser Verhalten – vom großen Ganzen der Gesellschaft, über den Besuch beim Bäcker, bis hin zu den ganz individuellen „Strickmustern“ unserer Gehirne. Dieses komplexe Zusammenspiel unzähliger Faktoren hat unser Schöpfer mit sehr viel Liebe zum Detail ganz wunderbar erdacht und uns bleibt nur das Staunen über den, wie ich vermute, kleinen Bruchteil, den wir meinen bereits erklären zu können. 

Worte wirken im menschlichen Gehirn

„Unser Gehirn ist voll von Nervenzellen. Forscher sprechen von Neuronen, die wie die Stromleitung unseres Körpers funktionieren. Alles, was unsere Sinne wahrnehmen, wird hier verarbeitet. Das Gehirn entscheidet in Millisekunden, welche Reaktion angemessen ist, je nachdem, ob es in der Kantine duftet wie bei Muttern, ob ein Säbelzahntiger vorbeiläuft oder uns die Liebe unseres Lebens küsst. Jede dieser Situationen aktiviert unter­schiedliche Nervenzellen, die dann dem Körper Anweisungen geben, was er zu tun hat. Man spricht auch davon, dass die Neuronen „feuern“. Das Prinzip gilt für alle Lebewesen, die ein Hirn haben, von der Fruchtflie­ge bis zum Blauwal. Aber nur das menschliche Gehirn reagiert auch auf Worte, die ja nur Stellvertreter für echte Reize sind. Wir haben nicht nur eigene Hirnbereiche, die extra für die Sprachproduktion und -verarbei­tung zuständig sind (Broca- und Wernicke-Areal, falls Günther Jauch Sie danach fragt). Viel spannender ist, dass in unserem Gehirn dieselben Neuronen feuern, wenn wir etwas Trauriges erleben, davon hören oder daran denken.“ (Momentum, 2021)

Worte aktivieren komplexe neuronale Netzwerke im Gehirn. Diese Netzwerke sind nicht nur auf die Sprachzentren beschränkt, sondern erstrecken sich über Bereiche, die mit Emotionen, Gedächtnis und sensorischer Verarbeitung verbunden sind. Worte helfen uns, die Welt zu strukturieren und zu verstehen. Sie geben uns Konzepte und Kategorien, mit denen wir unsere Erfahrungen ordnen können. Diese sprachlichen Rahmen beeinflussen, wie wir Informationen interpretieren und welche Aspekte der Realität wir als wichtig erachten. 

Aber wie genau funktioniert das eigentlich? Was passiert da in unserem Gehirn? Warum haben unterschiedliche Worte unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Gedanken und Gefühle? 
Zunächst landet jede Botschaft, die wir über unsere Sinne wahrnehmen, direkt hinter unserer Stirn in der Kommandozentrale, dem präfrontalen Kortex. Dort wird sie bewertet und aufgrund dieser Bewertung werden die nächsten Hirnareale angesprochen. 

Die Amygdala ist das Emotionszentrum unseres Gehirns mit integrierter Alarmanlage. Sie ist hauptsächlich für die Verarbeitung negativer Emotionen bekannt, kann aber generell durch Worte mit emotionalem Gehalt aktiviert werden und starke emotionale Reaktionen auslösen. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen.

Entscheidend bei der Weiterverarbeitung der Botschaft ist deren Bewertung. Bewerten wir die Botschaft positiv springt besonders das Belohnungssystem an, was zur Ausschüttung des Glückshormons Dopamin führt, einem Neurotransmitter, der mit Freude, Zufriedenheit und Motivation verbunden ist sowie Entspannung und Wohlbefinden fördert. Dies erklärt, warum wir Lob und Komplimente oft als angenehm empfinden und unser Selbstwertgefühl gestärkt werden kann. 

Fällt die Bewertung negativ aus, ist unser Emotionszentrum, die Amygdala, in deutlich höherer Alarmbereitschaft als bei einer positiven Bewertung, was zu einer verstärkten emotionalen Reaktion führt, die oft mit Angst, Stress oder Traurigkeit und der Ausschüttung des Stresshormons Cortisol verbunden ist. 

Die Auswirkungen meiner Bäckerbesuche halten sich sehr wahrscheinlich in Grenzen, wohingegen die Wirkung von Botschaften, die wir immer wieder, über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg in uns aufnehmen, beträchtliche Folgen haben können. 

Der Hippocampus ist unsere Gedächtniszentrale und speichert sowohl positive als auch negative Erfahrungen im Langzeitgedächtnis. Wiederholte Worte und Phrasen können sowohl im Positiven als auch im Negativen unsere gedanklichen Muster und Überzeugungen formen, unser Selbstbild und Selbstwertgefühl prägen und unsere Resilienz, also die Fähigkeit besser mit Stress und Rückschlägen umzugehen, beeinflussen. Unser Gehirn passt sich an wiederholte Erfahrungen und Gedanken an, ein Phänomen, das als Neuroplastizität bekannt ist. Das Gehirn ist durch Wiederholung und Training veränderbar und damit ist die Grundvoraussetzung für jede Form des Lernens gegeben. Therapeutische Techniken, wie zum Beispiel die kognitive Verhaltenstherapie, nutzen diese Plastizität, um negative Denkmuster und Glaubenssätze zu erkennen und durch positive zu ersetzen. Diese Umstrukturierung des Denkens zeigt, dass Worte und Gedanken das Gehirn physisch verändern und unser emotionales Wohlbefinden beeinflussen können.

Leider neigt unser Gehirn dazu, negative Botschaften stärker zu gewichten als positive, ein Phänomen, das als Negativitätsbias bekannt ist. 

Ein Bias ist eine Art von Denkfehler oder eine vorgefasste Meinung, die uns dazu bringt, die Welt auf eine bestimmte Weise zu sehen, ohne dass wir es wirklich merken.

Es heißt, dieser Verzerrungseffekt hat evolutionsbiologische Wurzeln und ist ein Überlebensmechanismus, der uns hilft, potenzielle Bedrohungen schnell zu erkennen und darauf zu reagieren. Dieser Bias sorgt dafür, dass negative Informationen intensiver verarbeitet und länger im Gedächtnis behalten werden. Positive Botschaften aktivieren das Belohnungssystem, haben aber oft einen weniger nachhaltigen Einfluss, wenn sie nicht regelmäßig wiederholt werden. Um das Selbstwertgefühl zu schützen und zu stärken, ist es wichtig, sich bewusst auf positive Botschaften und Erfahrungen zu konzentrieren und soziale Unterstützung zu suchen. Praktiken wie einander zu segnen, Dankbarkeitstagebücher zu schreiben, positive Selbstgespräche zu führen und die eigenen Erfolge anzuerkennen, können dabei unterstützen. Positive soziale Interaktionen, wie zum Beispiel Freunde treffen, zusammen zu essen, ins Kino oder zu einem Konzert zu gehen, und die Anerkennung durch andere können den negativen Einfluss von Kritik und negativen Botschaften mindern. Starke soziale Bindungen wirken wie ein Puffer gegen die negativen Auswirkungen des Negativitätsbias.

Worte wirken in der Gesellschaft

Worte reflektieren und formen kulturelle Normen und Werte einer Gesellschaft. Jede Kultur hat ihre eigenen sprachlichen Ausdrucksformen und Nuancen, die ihre einzigartigen Perspektiven und Überzeugungen widerspiegeln. Die Medien spielen eine bedeutende Rolle dabei, wie Worte und Geschichten kulturelle Normen und Werte prägen. Nachrichten, Filme, Bücher und soziale Medien nutzen Sprache, um Informationen zu vermitteln und Geschichten zu erzählen, die die öffentliche Wahrnehmung und die kulturelle Identität beeinflussen. Die Art und Weise, wie Ereignisse und Themen in den Medien dargestellt werden, kann tiefgreifende Auswirkungen auf die sozialen Normen und Werte einer Gesellschaft haben. Ich kann hier nur vorsichtig andeuten, wie viel Macht und Verantwortung in den Händen der Personen liegt, die die Inhalte und deren Erzählweisen auswählen. Das betrifft die Redaktion der Tagesschau ebenso wie den Einzelnen, der einen Beitrag auf einer Social-Media-Plattform postet. Die Reichweite mag unterschiedlich sein. Die Wirkungsweise der Worte ist dieselbe. Was würde wohl geschehen, wenn mehr von uns Christen öffentlich Gutes über Menschen mit Verantwortung in Politik und Gesellschaft aussprechen würden?

Worte wirken im Miteinander

Worte helfen uns, unsere soziale Identität zu definieren und Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen zu signalisieren. Gemeinsame Sprache und Begriffe stärken unser Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation mit einer Gruppe. Zum Beispiel schaffen Jargon und Fachsprache in Berufsgruppen ein Gefühl der Zugehörigkeit und des gemeinsamen Verständnisses.
Soziologisch betrachtet, sind Worte die Bausteine, die unsere sozialen Strukturen und kulturellen Werte formen, und das Mittel, durch das wir soziale Beziehungen aufbauen und pflegen. Sie ermöglichen es uns, Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken, auf die anderer zu reagieren, Konflikte zu lösen und kollektive Identitäten zu entwickeln.
„Worte haben eine tiefgreifende Wirkung auf unser Denken und Fühlen. Sie beeinflussen, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen, wie wir auf Ereignisse reagieren und wie wir uns selbst und andere sehen. Hier sind die Hauptmechanismen, durch die Worte unser Denken und Fühlen prägen. Der Wirtschaftspsychologe Hans Eicher unterscheidet in diesem Kontext acht Einflussfaktoren, die meist in wechselseitiger Beziehung zueinander stehen.“ (Eicher, 2018)

  1. Das Beziehungsverhältnis. In welcher Beziehung stehen wir zu unserem Gegenüber? Ist sie gut oder schlecht und wie wichtig ist sie für ihn? Die Verbesserung einer Beziehung hat automatisch eine höhere Sprachwirksamkeit zur Folge. Unser Gegenüber hört stärker auf die an ihn gerichteten Worte. 
  2. Die gesellschaftliche Stellung und der berufliche Status des Senders. Den Worten eines Menschen, der gesellschaftlich anerkannt ist und der als kompetent gilt, vertrauen wir leichter als im umgekehrten Fall. 
  3. Die Grundstimmung beim Empfänger zum Zeitpunkt der Kommunikation und seine Tagesverfassung. Wenn unser Gesprächspartner schlechter Laune ist,  wird es sehr vorteilhaft für die Kommunikation sein, wenn  wir unsere Worte sorgfältiger als üblich wählen.
  4. Die Erwartungshaltung des Empfängers. Wenn wir diese falsch einschätzen, misslingt oder verschlechtert sich die Kommunikation.
  5. Die Situation, in der wir etwas sagen. Die gleichen Worte in zwei unterschiedlichen Situationen können eine völlig andere Wirkung haben.
  6. Unsere Mimik und Gestik. Ebenso wie die feinen Stimmnuancen, die beim Sprechen entstehen, drücken sie aus, wie ein Gesprächsinhalt gemeint ist – ironisch, humorvoll, ermahnend usw. Auf die nonverbalen Botschaften reagieren die Spiegelneuronen in unseren Gehirnen sehr sensibel. 
  7. Die Einstellung des Gesprächspartners zu einem Thema, über das gesprochen wird sowie seine grundsätzliche Wertehaltung. Ihr liegen stets emotionale Bewertungskriterien zugrunde: Was hält er für gut und daher richtig, was für schlecht und daher falsch? Ist das, was wir zu ihm sagen, mit seiner Überzeugung im Einklang, können wir Zustimmung erwarten. Falls nicht, ist mit einer ablehnenden Haltung zu rechnen.
  8. Die Assoziationen, die beim Empfänger durch das Gesprochene ausgelöst werden. Dieser Vorgang läuft automatisch und unbewusst bei jeder Kommunikation ab. Jeder Sprachinhalt bahnt den Weg zu unseren abgespeicherten Erinnerungen, die mit dem Inhalt in Verbindung stehen oder gebracht werden. Bereits ein einziges Wort kann zu einer Assoziationskette führen und unvorhergesehene Reaktionen auslösen.

Wenn wir uns gegenseitig segnen, stärken wir das WIR-Gefühl unserer Gruppe. Es verstärkt unsere gemeinsame Identität in Christus und verdeutlicht, dass wir gemeinsam zu Jesus gehören - als Hauskreis, Gemeinde, Familie, Firma, Verein etc. Außerdem vertiefen wir unsere Beziehungen zueinander und steigern unser Wohlbefinden, weil wir darauf vertrauen, dass der Herr durch den Segen wirkt.

Worte wirken in unsere Persönlichkeit

Von frühester Kindheit an beeinflussen Worte, die wir hören und die wir selbst verwenden, unser Selbstbild, unser Selbstwertgefühl und unsere Fähigkeit, mit anderen zu interagieren. Erfahren wir als Kinder regelmäßig Lob und Ermutigung, entwickeln wir in der Regel ein starkes Selbstbewusstsein. Positive Worte von Eltern, Lehrern und Gleichaltrigen können in uns ein Gefühl der Wertschätzung und Kompetenz fördern. Im Gegensatz dazu können negative Worte und Kritik das Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen, zu sozialem Rückzug und selbstabwertendem oder selbstschädigendem Verhalten führen. Hören wir als Kinder häufig abwertende Kommentare, entwickeln wir oft Selbstzweifel und Unsicherheiten. Diese negativen Selbstbilder können bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben und unser Verhalten und unsere Lebensentscheidungen beeinflussen.

Auch die Art und Weise, wie wir mit uns selbst sprechen, hat einen tiefgreifenden Einfluss auf unser emotionales Wohlbefinden. Affirmationen sind schon einige Jahre in aller Munde und können das Selbstwertgefühl und die Resilienz stärken. 

Studien haben gezeigt, dass regelmäßige positive Affirmationen das Wohlbefinden verbessern und depressive Symptome lindern können. Negative Selbstgespräche hingegen können zu einem Teufelskreis aus Selbstkritik und niedrigem Selbstwertgefühl führen. Diese inneren Monologe können Ängste verstärken und die Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern, beeinträchtigen. 

Affirmationen sind positive Selbstgespräche mit positiven Aussagen über mich selbst und mein eigenes Leben.

Psychologisch gesehen formen Worte unser Selbstwertgefühl und unsere inneren Dialoge. Positive Sprache kann Heilung und Resilienz fördern, während negative Worte emotionalen Schaden anrichten können.

Wir tun also gut daran, uns die Segensworte, die wir empfangen haben, immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Das aktive Festhalten an den Zusagen Gottes, kann unsere alltägliche Gefühlswelt in guter Weise beeinflussen.

Worte wirken Heilung

Worte und Gefühle sind im Gehirn miteinander verbunden. Jedes Mal, wenn wir eine emotionale Erfahrung machen, sind auch die neuronalen Regionen beteiligt, die die Bedeutung von Wörtern verarbeiten.

Wenn wir zum Beispiel negative Emotionen in Worte fassen, regulieren wir unsere Gefühlslage und beruhigen uns. Dies ist in unserem Gehirn nachweisbar: Die Reaktivität in der Amygdala sinkt, sobald wir negative emotionale Bilder benennen. Auch wenn die Wissenschaft noch nicht genau weiß, warum das verbale Benennen von Gefühlen eine beruhigende Wirkung hat, besteht die Möglichkeit, dass es Unsicherheit reduziert. Das Teilen von Gefühlen mit anderen kann helfen, emotionale Belastungen zu lindern und Unterstützung zu finden. Es ist zentral für unser emotionales Wohlbefinden.

Andererseits kann das Zuordnen von Worten zu emotionalen Erfahrungen auch dazu führen, dass sich Bedeutungen subjektiv festschreiben. Wenn man in diesen Interpretationen stecken bleibt, wird es schwieriger, sie zu verändern, was besonders bei negativen Ereignissen von Nachteil ist. Deshalb werden die Klienten in Beratung und Therapie häufig ermutigt, ihre Gedanken und Gefühle neu zu formulieren, indem sie zum Beispiel sagen: "Das möchte ich noch lernen.", statt: "Ich kann das nicht." Diese Strategie unterstützt so beispielsweise dabei, über geeignete, aktivere Bewältigungsstrategien nachzudenken, ohne aktuell noch vorhandene Schwierigkeiten oder Herausforderungen zu leugnen. (Alpuim & Ehrenberg, 2023)

Nicht ohne Grund spielt Sprache in der Psychotherapie und Beratung eine zentrale Rolle. Sie nutzen die heilende Kraft der Worte. Worte helfen, emotionale Verletzungen zu heilen und psychische Gesundheit zu fördern. Durch das Ausdrücken und Verarbeiten von Gefühlen in Worte können wir Traumata und Stress bewältigen. Therapeutische Gespräche bieten einen sicheren Raum, in dem Menschen ihre inneren Kämpfe und Sorgen teilen und neue Perspektiven entwickeln können.

Und das funktioniert auch in unserem christlichen Alltag. Wenn wir unsere Familie, Freunde und Glaubengeschwister an unserer Gefühlswelt teilhaben lassen und aussprechen, was uns bewegt, verbreitet sich innere Ruhe, während Sorgen und Ängste allmählich weichen. Ist es nicht gigantisch, dass diese Prozesse wissenschaftlich belegbar, aber noch nicht erklärbar sind? 

Fazit

Worte wirken nicht nur auf individueller Ebene, indem sie unser Selbstbild, unsere Emotionen und unser Verhalten beeinflussen sowie unsere Wahrnehmung strukturieren, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene, indem sie soziale Beziehungen, kulturelle Normen und kollektive Identitäten prägen und können sogar physische Veränderungen im Gehirn bewirken.

Die Kommunikationspathologin und bekennende Christin Dr. Caroline Leaf schreibt, dass die DNA tatsächlich in Abhängigkeit von unseren Gedanken ihre Form verändert. Während negative Gedanken unsere Gehirnstruktur in eine negative Richtung verändern und unseren Geist und Körper in Stress versetzen, können Gefühle der Liebe, Freude, Wertschätzung und Dankbarkeit diese Veränderung nachgewiesenermaßen wieder rückgängig machen. Das Entscheidende ist, dass wir, wenn wir in Übereinstimmung mit unserer wahren Natur der Liebe funktionieren - als Wesen, die nach dem Bild Gottes geschaffen sind - die Möglichkeit haben, die Form unserer DNA zum Besseren zu verändern. (Leaf, 2022)

Worte sind weit mehr als nur Kommunikationswerkzeuge. Sie haben die Macht, unsere Realität zu formen, unser Denken und Fühlen zu beeinflussen und unsere sozialen Strukturen zu gestalten. Die bewusste und verantwortungsvolle Nutzung von Sprache kann dazu beitragen, positive Veränderungen in unserem Leben und in der Gesellschaft zu bewirken, unser emotionales Wohlbefinden und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen zu verbessern. Worte sind mächtig. Sie können heilen, inspirieren und transformieren. Es liegt an uns, diese Macht weise und mit Bedacht zu nutzen.

Mit Worten des Segens sind wir stets auf der sicheren Seite. Lasst uns Gutes über unsere Mitmenschen aussprechen - egal, wie es uns gerade mit ihnen geht!
Seid gesegnet mit Weisheit und guten Worten für eure Nächsten.


Quellen
Alpuim, M., & Ehrenberg, K. (2023). bonn-institute.org. Von https://www.bonn-institute.org/news/psychologie-im-journalismus-2#einf-hrung-82539 abgerufen
Eicher, H. (2018). Die verblüffende Macht der Sprache - Was Sie mit Worten auslösen oder verhindern und was Ihr Sprachverhalten verrät. Springer, Berlin und Heidelberg. Von https://www.spektrum.de/leseprobe/sprachpsychologie-die-verblueffende-macht-der-sprache/1635506 abgerufen
Leaf, Dr. C. (2022). Schalte dein Gehirn an. Witten: SCM-Verlag GmbH & Co. KG.
Momentum. (2021). Ratgeber Sprache-Macht-Wirkung. Von Rhetorik-Online.de: https://rhetorik-online.de/wp-content/uploads/2021/05/momentum_Ratgeber-Sprache.-Macht.-Wirkung.pdf abgerufen